«In dem Tal, aus dem ich komme, ist der Himmel hoch und die Talsohle tief, und manchmal werden beide eins. Ein extremes Licht, wenn die Sonne scheint. Es kann aber auch stockfinster werden, wenn ein Gewitter aufzieht. Dann rumpelt es richtig.» erzählt Pierre Favre von seiner Heimatgemeinde Le Locle im Schweizer Jura. «Diese Landschaft hat mich geprägt – mehr als alles andere»
Seine Solokonzerte führen ihn um die ganze Welt. Er hat mit Musikern aus Afrika, Indien, China, Korea und Brasilien gespielt, bleibt jedoch mit der europäischen Musik sehr verbunden. Der Meister der leisen Töne wird in die Ausstellung Klanggedichte zu Shivas kosmischem Tanz und zum Rhythmus des Universums zaubern.
Bei Pierre Favre findet sich von Anfang an eine persönliche musikalische Vision: die Vision des perkussiven Klangs und darüber hinaus einer orchestralen Perkussion – im selben Sinn, wie eine Sonate für Piano zu verstehen ist.
In einem langen Prozess über die intensive Auseinandersetzung mit der Jazztradition, mit freier Improvisation zwischen Powerplay und differenzierter Auslotung von Schwingungen, durch die Beschäftigung mit anderen Kulturen und unterschiedlichen Verfahren des Komponierens hat er zu einer eigenen Musiksprache gefunden.
«Er hat sich und uns neue Räume erschlossen, Räume, in denen wir tanzen und nachdenken können. Tanz und Turbulenz der Gedanken. Erinnerungen und Vergegenwärtigungen. Spiel mit der Zeit und den Zeiten. Mit Pierre Favre auf den Spuren des Klanges. Der Perkussionist als Poet, der Schlagzeuger als Klangmaler, der Komponist als Geschichtenerzähler, der Improvisator als balancierender Artist auf dem Hochseil.»